Yapeyu Argentinien – Geburtshaus San Martin
09.01.2019 In Yapeyú befinden sich Ruinen einer Jesuitenreduktion, die Ruine eines Hauses der Jesuiten, das Geburtshaus des Befreiers von Südamerika (Argentinien, Peru und Chile) San Martin, dem in jedem noch so kleinem Örtchen mit einer Plaza San Martin gehuldigt wird. Außerdem ein Museum zu Ehren des Befreiers im Standort einer Reiterbrigade.
Wir kommen im wildesten Regen den wir je erlebt haben in dem Ort (ca. 5000 Einwohner) an und beschließen, erst einmal abzuwarten, bis der Regen etwas nachlässt. Um 16 Uhr lässt der Regen tatsächlich nach und wir fahren die Ruinen besichtigen. Wegen des Starkregens sind die Jesuitenruinen geschlossen, obwohl eigentlich geöffnet sein sollte. Wir verstehen, dass bei dem Wetter normalerweise niemand die Ruinen besichtigen möchte. Von außen sehen wir einiges, aber Fotos machen wir keine, da es wieder zu regnen begonnen hat und wir die Kameras nicht ruinieren möchten.
Wir fahren weiter zum Geburtshaus von San Martin und sind erstaunt. Völlig unüblich ist die Zufahrt betoniert und nicht einfach Matschpiste, sogar ein befestigter Parkplatz steht zur Verfügung. Wir sind die einzigen Besucher, wen wundert es. Über die Reste des Geburtshauses (San Martin verbrachte hier auch seine ersten Lebensjahre) wurde in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ein “Templo” errichtet, sprich die Ruine wurde mit einem tempelähnlichen Prachtbau überbaut.
Der Bau selbst ist schmuck, sieht extrem gepflegt aus. Im Bau sehen wir die Ruine des Hauses, es steht immer noch am Originalplatz und ist sehr schön arrangiert. Wir sehen Schautafeln, auf denen das Leben und die Geschichte von San Martin sehr schön erklärt wird. An einem Kopfende des Baus ruhen die sterblichen Überreste seiner Eltern in einer bronzenen Urne.
Der Museumswärter erklärt uns sehr gut, was hier zu sehen ist und wir unterhalten uns prächtig. Er erzählt uns, dass sowohl nördlich von hier in Argentinien als auch in Paraguay und Brasilien noch viele Jesuitenreduktionen anzusehen sind. Wir loben Argentinien und als wir erzählen, dass wir in Ushuaia waren und die Ruta 40 gefahren sind gerät er ins Schwärmen. Ja, Argentinien hat etwas.
Während wir in dem “Templo” sind beginnt es wieder zu schütten als käme der Monsun und wir warten erst ein paar Minuten, geben dann aber die Hoffnung auf eine trockene Rückkehr zum Auto auf und laufen durch den Regen. Obwohl vielleicht nur 20 Meter sind wir klitschnass als wir ins Auto kommen und die Schuhe tropfen.
Wir beschließen, den Museumsbesuch auf den nächsten Tag zu verschieben und lassen uns vom Wetter auch dann nicht foppen, als es wieder einmal kurzzeitig antäuscht und zu regnen aufhört. Während wir diesen Artikel schreiben gießt es auch prompt wieder wie aus Kübeln. Zum Glück haben wir genügend Zeit für unsere Reise und auch unsere Aufenthaltsdauer in Argentinien läuft noch einige Wochen.
Wir besuchen auch noch kurz das Museum San Martin, ebenfalls in Yapeyu. Dort befindet sich auch eine Reitergarnison benannt nach dem Befreier Südamerikas.
Yapeyu selbst ist abgesehen von den Museen ein verschlafenes Nest mit ein paar Supermärkten, einer Bäckerei, Busbahnhof und Polizeistation. In IOverlander ist hier kein Eintrag zu finden, obwohl es sich um einen sehr geschichtsträchtigen Ort handelt und Argentinien stolz auf den Befreier ist. Wir finden es schade, dass solche Plätze (scheinbar nicht Selfie-Instagram geeignet) nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen. Wir genießen es auf alle Fälle und freuen uns, diesen Ort besucht zu haben.
GPS-Daten: -29.472016, -56.813956


