Unser Fahrzeug für Südamerika
Mit der Erfahrung aus Reisen mit unserem T4 in den 90ern wussten wir, dass ein Kastenwagen für einen jahrelangen Aufenthalt auf einer Weltreise nicht für uns passen würde.
Daher entschieden wir uns für einen Teilintegrierten, da bei dem Fahrzeug das Platzangebot passt, eine echte Dusche an Bord ist und das Fahrzeug trotzdem bezahlbar blieb. Nachdem wir uns viele teilintegrierte Wohnmobile angesehen hatten fiel die Wahl auf Carthago, da hier der Möbelbau am robustesten erschien. Außerdem fanden wir nach langer Suche ein Fahrzeug mit Automatik und ausreichend starkem 148 PS Motor.
Der Grundriss des Fahrzeugs mit französischen Bett, einer L-förmigen Sitzgruppe und einem großen Bad erscheint uns am besten geeignet für eine lange Reise. So können wir auch bei schlechtem Wetter / Tropenregen gemütlich im Wohnmobil sitzen oder auf dem Bett lümmeln ohne lästige Umbauarbeiten.
Um das Wohnmobil für schlechtere Wegstrecken und Fähren weiter zu optimieren ließen wir bei Carsten Stäbler eine Zusatzluftfederung einbauen, die uns erlaubt das Heck knapp 10 cm anzuheben. Außerdem ließen wir eine Rahmenverstärkung hinten einbauen und einen Heckträger, auf dem die Ersatzreifen und später auch Wasserkanister untergebracht werden. Der Heckträger ist auch sehr praktisch als Auffahrschutz, denn die originalen Plastikteile am Heck bieten dahingehend keinerlei Schutz. Vorne wird ein Lampenhalter am Fahrzeug für Schutz gegen Wildwechsel und als Halter für einen leistungsstarken LED Balken angebracht. In den Lampenhalter integriert sind auch Schutzgitter für den Kühler und die Scheinwerfer, damit wir besser gegen Steinschlag geschützt sind.
Für die tatkräftige Unterstützung bei der Konzeption und dem Bau des Heckträgers sowie des Lampenhalters danken wir der Firma Karosseriebau Rauscher, die sich sonst um LKW-Umbauten und Schaustellerfahrzeuge kümmert.
Nachträglich eingebaut haben wir einen Wechselrichter (reiner Sinus) mit 1500 Watt Dauerleistung, um Kaffeemaschine, Wasserkocher etc. betreiben zu können. Für Kleingeräte haben wir noch einen Wechselrichter (reiner Sinus), so dass wir die Fritz!Box und einen Rechner betreiben können ohne den großen Wechselrichter zu aktivieren.
Da im Fahrzeug bereits eine Kühl-/Gefrierkombination mit großem Gefrierfach vorhanden waren konnten wir auf zusätzliche Kühlboxen verzichten. Der integrierte Backofen ist als purer Luxus hochwillkommen.
Zur Navigation nutzen wir ein Autoradio mit großem Bildschirm und Android OS. Darauf läuft ein kostenloses Navigationssystem (MAPS.ME), das mit weltweit verfügbaren OSM Karten arbeitet. Großes Plus: Die Daten aus IOverlander lassen sich als Favoriten importieren und zur Navigation nutzen. Polarsteps vervollständigt die Routenaufzeichnung.
Für ausreichend Strom sorgen zwei Aufbaubatterien, die während der Fahrt von der Lichtmaschine und im Stand über eine 120 W Solaranlage nachgeladen werden. Bei den bisherigen Tests reichte uns der Stromspeicher immer aus.
Als beschränkenden Faktor haben wir Frischwasser identifiziert. Eingebaut ist ein 120 Liter Frischwassertank, der bei zweimal Duschen pro Tag, für Toilettenspülung und Wasser in der Küche ca. 3-4 Tage ausreicht. Deshalb werden wir in Gebieten, in denen Wasser rar ist mit Zusatzkanistern noch einmal 120 Liter Wasser bunkern.
Unser Basisfahrzeug FIAT Ducato aus dem Jahr 2012 ist bereits mit einem Dieselpartikelfilter ausgestattet (EURO 5). Um die Verschmutzung des DPF in großen Höhen und bei schlechterer Dieselqualität mitverfolgen zu können haben wir uns die Werkstattsoftware und einen OBDII Adapter gekauft. So können wir zur Not auch eine Regenerierung manuell anstoßen. Quasi nebenbei haben wir Zugriff auf alle Steuergeräte und können wie eine FIAT Werkstatt alle veränderbaren Parameter lesen und schreiben. Sehr nützlich auch, um die Verschleißdaten auszulesen und rechtzeitig Wartungsarbeiten zu planen.
Unser Kastenwagen für Europa
Unser neuer Kastenwagen für Europa. Wir dürfen vorstellen: Speedy!
Ein Weinsberg 550MQ, also ein ganz kurzer Kasten, der aber voll ausgestattet ist mit Bad und Küche. Der Platz ist zwar deutlich weniger als im Carthago, aber für unsere Art in Europa zu reisen besser geeignet. Speedy deshalb, weil er mit 170 PS und unter 3,5 Tonnen sehr agil ist.
Wir sind gerade dabei ihn noch etwas zu pimpen, d.h. Solaranlage, Kameras, Aufbauakku LiFePo4 und dann kann es auch mal weiter weg gehen. Wir freuen uns schon mächtig auf neue Abenteuer mit Speedy!