Grüße aus der Werkstatt in Kolumbien
26.06.2019 Wer eine Reise tut der hat was zu erzählen… Falls Ihr Euch gewundert habt, weil eine gewisse Zeit keine neuen Beiträge gekommen sind hier die Erklärung:
Wir haben den südlichen Teil der Panamericana in Cartagena erfolgreich abgeschlossen. In Cartagena war es uns jedoch zu heiß und schwül, so dass wir wieder nach Süden gefahren sind. Im südlichen Kolumbien, natürlich mitten in den Bergen, hatten wir wieder ein Motorproblem. Wieder die Spannrolle, die sich aufgelöst hat. Dieses Mal ein Teil von INA. Durch die fehlende Spannung am Zahnriemen haben wohl die Ventile den Kipphebeln im Motor einen Schlag versetzt, ja jetzt wird es technisch. Es scheint, als hätten diese Kipphebel schon damals in Peru beim ersten Versagen der Continental Spannrolle einen Schlag erhalten, aber der Motor lief ja noch. Doch dieses Mal haben die Kipphebel aufgegeben und sind teilweise gebrochen. Damit hat der Motor keine Kompression mehr und läuft natürlich auch nicht mehr.
Wir sind dann per Anhalter in die nächste Stadt (Pasto) gefahren und haben einen Abschleppdienst organisiert. Der war total aufgeregt, weil wir das Auto unbeaufsichtigt an der Straße stehen gelassen hatten. “Robos!”, also “Räuber” wären überall und der Abschleppwagenfahrer gab richtig Gas um zum Auto zu kommen. Glück im Unglück, nur das Warndreieck wurde geklaut, sonst war das Auto unangetastet.
Der Weg vom Auto nach Pasto hatte so seine Tücken. Zwei Tunnels mit 4,50 m Durchfahrtshöhe. Das mit einem 3,10 Auto auf einem Abschleppwagen. Hat aber geklappt, die Höhe der Tunnels war ausreichend. Wir kamen dann in der Dunkelheit bei der Werkstatt an und stellten das Wohnmobil ab.
Am nächsten Tag dann die Diagnose: Spannrolle defekt, Kipphebel gerissen. Motor komplett zerlegen, denn potentiell hatten auch die Ventile etwas abbekommen. Doch die Ventile sind in Ordnung, der Maestro und wir sind begeistert.
Momentaner Stand ist, dass die Teile (nicht viel, aber wir brauchen auch neue Zylinderkopfdichtung etc.) in Südamerika nicht aufzutreiben sind. Obwohl in Chile der Ducato mit genau dem Motor verkauft wird. Verstehe das, wer will. Südamerika tickt eben komplett anders. Bei Amazon (die liefern tatsächlich nach Kolumbien!) gäbe es alles bis auf diese Kipphebel. Hilf also auch nicht weiter.
Zu unserem großen Glück haben wir Freunde in Deutschland, die uns ein Paket schnüren werden. Versand dann aber nicht nach Kolumbien, denn die Kolumbianer trauen ihrem eigenen Zoll nicht, sondern nach Ecuador! In Ibarra gibt es einen Campingplatz, die Finca Sommerwind, die von Hans, einem Deutschen betrieben wird. Hans ist ein Engel für alle Reisenden, hat nicht nur einen tollen Platz, sondern hilft auch in solchen Fällen weiter. Nebenbei: Weißwürste und Leberkäse…. Yum Yum! Wir werden also wie es aussieht die Teile von Deutschland nach Ecuador schicken, dann dort abholen und nach Kolumbien bringen. Hoffentlich läuft dann alles wieder.
Drückt uns die Daumen für die weitere Reise und diese Reparatur!